Die endlos lange Straße

Es ist ja auch schon viel zu spät, um umzudrehen.
Wenn alles auseinanderfällt, bleibt vieles, bloß die Zeit nicht stehen.
500 Jahre und ein Leben sind so lange her,
Zwischen Bruchsal und Brokdorf,
Von der Bretagne zur Provence,
Gibt es keinen anderen Ort, wo ich noch hingehör.
Und wie der Himmel oben wolkengrau wie unsere Sache steht,
Bin ich auf der endlos langen Straße weiter auf dem Weg.

Ohne Karte durch die Nacht und im Nebel, was jetzt vor mir liegt.
Alle Bündnisse entzwei, kein Sonnenstrahl, der einen Regenbogen biegt,
Sing ich noch von uns und der Welt, wie sie zu machen wär,
Wo es uns doch nicht mehr gibt,
Backstage lädt zum Suizid,
Die Hände heiser und die Stimme wie ein Mühlstein schwer.
Und wie der Wind von vorn als Schnitter durch die Felder geht,
Bleib ich auf der endlos lange Straße vorwärts auf dem Weg.

Weiter für Mantel und Miete und ein Taschengeld,
Menschen hinter Fenstern, auf Balkonen, deren Blick ins Leere fällt,
Hoffend, dass am Ende was für‘n Schluck und Bissen über bleibt.
Und ist der Weg unendlich viel,
Eins ist er nicht – das Ziel.
Bind mich am Steuer fest, wenn mir die Nacht am tiefsten scheint.
Und seh euch irgendbald, wo man mir Bett und Bühne gibt,
Entlang der endlos langen Straße, heimwärts auf dem Weg.

Es ist ja auch schon viel zu spät um umzudrehen.